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Jörg Mücket

 

 

  TECHNOLOGIE

 

Im Einzelnen wird die Rissigkeit der Oberfläche, die Farbe und die Farbschattierung aufgrund des physikalischen Effektes, daß Flüssigkeiten erst eine Haut auf deren Oberflächen bilden, ehe sie in den festen Zustand übergehen, erzeugt. Auch die Glasur bildet beim Abkühlen erst eine »Haut«. In diesem Moment entziehe ich ihr den Sauerstoff durch das Einleiten von Gas in den Brennraum. Das Kupferoxid der Glasur wird in (rotes, instabiles) Kupferoxidul umgewandelt, welches im erstarrenden Glasfluß fixiert wird. Gleichzeitig wird durch das Fehlen des Sauerstoffes und dem Einlagern von Kohlenstoff die Oberflächenspannung der Glasuroberfläche (-Haut) heraufgesetzt, sie zieht sich zusammen und reißt. Die Glasurtechnologie des Reduktionshautcraqueleé ist eine äußerst reizvolle aber auch risikoreiche Oberflächengestaltung, die sich für meine Gefäßformen geradezu ideal anbietet und die Arbeit nie langweilig werden läßt.

 

Ich widme mich ausschließlich klassischer und spannungsreicher wie auch organischer Formen, da sie drehtechnisch ein hohes Können und gestalterisch eine weite assoziative aber unaufdringliche Wirkung erzeugen. Kanten werden versucht zu vermeiden oder nur ganz bewußt eingesetzt.

 

Das hat zur Folge, daß ein Teil meiner Formen auf Doppelwandigkeit beruhen, wie z.B. große Schalen. Meine Keramiken, sind neben dem Objektcharakter auch als Vasen voll funktionsfähig.

 

Neben den Reduktionshautcraquelé-Glasuren verwende ich ab und zu auch Kristallglasuren oder kombiniere beides. Kristallglasuren sind den in der Natur vorkommenden kristallinen Silikaten nachempfunden, wie z.B. den Zink-Silikaten, Zink-Barium-Silikaten und den Titan-Silikaten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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